Ah, gestalten in der Grundschule. Der Geruch von abgestandenem Kleister, die hartnäckigen Wasserfarbenflecken auf dem neuen T-Shirt und die unweigerliche Frage: "Was soll das denn darstellen?". Ja, das Fach "Gestalten" weckt bei vielen Erwachsenen nostalgische (und leicht traumatisierte) Erinnerungen an ihre eigene Grundschulzeit.
Doch Moment mal, bevor wir jetzt alle in kollektive Bastel-Panik verfallen: Ist gestalten in der Grundschule wirklich nur ein notwendiges Übel, um die Kleinen bei Laune zu halten, während die "wichtigen" Fächer wie Mathe und Deutsch auf dem Stundenplan stehen? Oder verbirgt sich hinter all den Pappmaschee-Vulkanen und Fingerfarben-Kunstwerken doch mehr?
Tatsächlich hat das Gestalten in der Grundschule eine lange und, man mag es kaum glauben, durchaus bedeutsame Tradition. Schon die alten Griechen wussten um die Wichtigkeit von kreativem Schaffen im Kindesalter. Damals ging es natürlich weniger um die perfekte Darstellung eines Herbstwaldes mit Wasserfarben, sondern eher um die Schulung der Feinmotorik und des räumlichen Vorstellungsvermögens. Aber hey, ein Anfang ist ein Anfang, oder?
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Stellenwert des Gestaltens im Unterricht immer wieder gewandelt. Mal stand die freie Entfaltung des kindlichen Ausdruckswillens im Vordergrund, mal diente das Gestalten eher als Mittel zum Zweck, um beispielsweise religiöse Inhalte zu vermitteln. Heutzutage wird dem Gestalten in der Grundschule wieder ein hoher Stellenwert beigemessen. Es geht darum, die Kreativität der Kinder zu fördern, ihre Feinmotorik zu schulen und ihnen einen spielerischen Zugang zu verschiedenen Materialien und Techniken zu ermöglichen.
Klingt ja alles schön und gut, aber mal Hand aufs Herz: Ist es nicht manchmal auch einfach nur Chaos pur? Wenn 25 Erstklässler gleichzeitig mit Kleber und Schere hantieren, kann die schöne Theorie schon mal schnell an ihre Grenzen stoßen. Und was ist mit den Eltern, die nachmittags mit dem Ergebnis dieses kreativen Schaffens konfrontiert werden? "Schau mal Mama, das ist ein Elefant!" - "Äh ja, sehr schön, mein Schatz. Und wo ist der Rüssel?"
Doch keine Sorge, liebe Eltern (und Lehrer!), auch wenn das Ergebnis manchmal etwas abstrakt ausfallen mag: Wichtig ist, dass die Kinder Spaß am Gestalten haben und ihre Kreativität ausleben können. Und wer weiß, vielleicht schlummert in dem ein oder anderen kleinen "Künstler" ja tatsächlich ein kreativer Kopf, der uns eines Tages mit seinen Werken verzaubern wird.
Vor- und Nachteile von Gestalten in der Grundschule
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Förderung der Kreativität | Zeitaufwändig |
Schulung der Feinmotorik | Manchmal chaotisch |
Spielerischer Zugang zu Materialien | Kann frustrierend sein, wenn etwas nicht gelingt |
Zugegeben, die Reise in die Welt des Gestaltens in der Grundschule mag manchmal holprig sein, aber sie ist es wert. Denn am Ende des Tages geht es nicht darum, den perfekten Töpferkurs zu imitieren, sondern den Kindern Raum für Fantasie, Experimentierfreude und ja, auch mal für ein bisschen Chaos zu geben.
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