Kennst du das Gefühl, wenn du jemandem die Hand geben möchtest und deine Handfläche ist feucht? Oder wenn du in neuen Schuhen stehst und merkst, dass deine Füße anfangen zu schwitzen? Schwitzende Hände und Füße sind ein weitverbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Doch was sind die Ursachen dafür und was kann man dagegen tun?
Schwitzen ist ein natürlicher Prozess, der unseren Körper kühlt. Jeder Mensch hat Schweißdrüsen, die über den ganzen Körper verteilt sind. An Händen und Füßen ist die Dichte der Schweißdrüsen jedoch besonders hoch. Das hat evolutionäre Gründe: In Gefahrensituationen sorgte der Schweiß an Händen und Füßen für einen besseren Griff und mehr Halt.
Wenn die Schweißproduktion jedoch aus dem Gleichgewicht gerät und Hände und Füße übermäßig schwitzen, spricht man von Hyperhidrose. Die Ursachen für Hyperhidrose können vielfältig sein. In vielen Fällen liegen keine organischen Ursachen vor und man spricht von primärer Hyperhidrose. Diese Form tritt meist familiär gehäuft auf und beginnt häufig schon in der Kindheit oder Jugend.
Neben der primären Hyperhidrose gibt es auch die sekundäre Hyperhidrose, bei der das übermäßige Schwitzen als Symptom einer anderen Erkrankung auftritt. Zu den möglichen Ursachen gehören beispielsweise hormonelle Veränderungen, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus, neurologische Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
Unabhängig von der Ursache kann übermäßiges Schwitzen an Händen und Füßen sehr belastend sein. Betroffene meiden oft soziale Kontakte aus Angst vor unangenehmen Situationen. Auch im Berufsleben kann Hyperhidrose zu Einschränkungen führen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern.
Zu den konservativen Behandlungsmethoden zählen beispielsweise spezielle Antitranspirantien, die den Schweißfluss hemmen. Auch Leitungswasser-Iontophorese, bei der die Hände und Füße in ein Wasserbad gehalten werden, durch das ein schwacher Strom fließt, kann hilfreich sein. Bei starker Ausprägung der Hyperhidrose kommt auch die Injektion von Botulinumtoxin (Botox) in Betracht. Botox blockiert die Nervenimpulse, die die Schweißdrüsen aktivieren, und reduziert so die Schweißproduktion.
Neben den medizinischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es auch einige Dinge, die Betroffene selbst tun können, um die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören beispielsweise:
• Regelmäßiges Händewaschen mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife
• Tragen von atmungsaktiven Schuhen und Socken aus natürlichen Materialien wie Leder oder Baumwolle
• Vermeidung von synthetischen Materialien und engen Schuhen
• Regelmäßiges Wechseln von Schuhen und Socken
• Verwendung von Fußpuder oder -sprays
• Entspannungsübungen, autogenes Training oder Yoga zur Stressreduktion
Schwitzende Hände und Füße sind zwar ein häufiges Problem, aber kein Grund zur Verzweiflung! Mit der richtigen Behandlung und ein paar einfachen Tipps können Betroffene ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Sollten Sie unter übermäßigem Schwitzen leiden, zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursachen abzuklären und eine individuelle Therapie zu finden.
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