Untergewicht: Ab welchem BMI ist man betroffen und welche Risiken gibt es?

10 May 2024
de
Emil

Der Körper als Spiegelbild der Seele, als Projektionsfläche unserer Ängste und Sehnsüchte. Doch was passiert, wenn dieses Bild aus den Fugen gerät, wenn die Waage immer weniger anzeigt und der Körper an Substanz verliert? Die Frage nach dem "idealen" Gewicht beschäftigt die Menschheit seit Generationen. Doch wann kippt der Wunsch nach Schlankheit ins Ungesunde? Ab welchem BMI ist man eigentlich untergewichtig?

Der Body-Mass-Index, kurz BMI, dient als Orientierungspunkt im Dschungel der Gewichtsklassen. Er setzt das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße und ermöglicht so eine grobe Einschätzung des Gewichtsstatus. Doch der BMI ist kein Allheilmittel, er berücksichtigt weder die individuelle Körperzusammensetzung noch den Lebensstil.

Als untergewichtig gilt ein BMI von unter 18,5. Doch diese Zahl allein erzählt nur die halbe Geschichte. Denn hinter einem zu niedrigen BMI können sich verschiedene Ursachen verbergen - von genetischer Veranlagung über Essstörungen bis hin zu schweren Erkrankungen.

Die Folgen von Untergewicht sind vielfältig und reichen von körperlichen Beschwerden wie Müdigkeit und Konzentrationsschwäche über hormonelle Störungen bis hin zu einem erhöhten Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders gefährlich ist Untergewicht für Kinder und Jugendliche, da es die körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigen kann.

Es ist wichtig, die Warnsignale des Körpers ernst zu nehmen und bei Verdacht auf Untergewicht einen Arzt aufzusuchen. Nur so können die Ursachen abgeklärt und die richtige Behandlung eingeleitet werden.

Vor- und Nachteile eines niedrigen BMIs

Auch wenn ein niedriger BMI nicht gleichbedeutend mit Untergewicht ist, so birgt er doch gewisse Vor- und Nachteile. Es ist wichtig, diese abzuwägen und ein gesundes Gleichgewicht zu finden.

Vorteile	Nachteile
Geringeres Risiko für einige Krankheiten, wie z.B. Diabetes Typ 2	Erhöhtes Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche
Häufig höhere körperliche Fitness	Schwaches Immunsystem, erhöhte Anfälligkeit für Infekte
-	Hormonelle Störungen, Zyklusunregelmäßigkeiten bei Frauen
-	Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Leistungseinbußen

Bewährte Praktiken für einen gesunden BMI

Um einen gesunden BMI zu erreichen und zu halten, gibt es einige bewährte Praktiken, die Ihnen helfen können:

Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalorien, Proteinen, gesunden Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen.
Regelmäßige Mahlzeiten: Essen Sie regelmäßig und lassen Sie keine Mahlzeiten ausfallen, um Heißhungerattacken vorzubeugen.
Genügend Flüssigkeit: Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüßte Tees über den Tag verteilt.
Regelmäßige Bewegung: Integrieren Sie regelmäßige Bewegung in Ihren Alltag, idealerweise eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining.
Stressmanagement: Finden Sie gesunde Strategien, um mit Stress umzugehen, da Stress den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel beeinflussen kann.

Herausforderungen und Lösungen bei Untergewicht

Der Weg zu einem gesunden Gewicht kann mit Herausforderungen verbunden sein. Hier sind einige häufige Probleme und mögliche Lösungen:

Appetitlosigkeit: Versuchen Sie, kleine, aber energiereiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Gesunde Snacks für zwischendurch können ebenfalls helfen.
Schnelles Sättigungsgefühl: Essen Sie langsam und kauen Sie gut. Vermeiden Sie kohlensäurehaltige Getränke zu den Mahlzeiten.
Mangelnde Motivation: Suchen Sie sich Verbündete! Kochen Sie gemeinsam mit Freunden oder Familie oder schließen Sie sich einer Sportgruppe an.
Psychische Ursachen: Bei Verdacht auf eine Essstörung wie Magersucht ist professionelle Hilfe unerlässlich.
Grunderkrankungen: Liegt dem Untergewicht eine Erkrankung zugrunde, muss diese behandelt werden.

Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Untergewicht und BMI:

Was ist der Unterschied zwischen Untergewicht und Magersucht? Untergewicht ist ein rein körperlicher Zustand, der durch einen BMI unter 18,5 definiert ist. Magersucht hingegen ist eine Essstörung, die durch ein gestörtes Körperbild, eine starke Angst vor Gewichtszunahme und drastische Maßnahmen zur Gewichtsreduktion gekennzeichnet ist.
Kann man auch untergewichtig sein und trotzdem einen hohen Körperfettanteil haben? Ja, dies ist möglich, wenn gleichzeitig ein Mangel an Muskelmasse besteht. Dieser Zustand wird auch als "skinny fat" bezeichnet.
Wie kann ich zunehmen, ohne ungesund zu essen? Konzentrieren Sie sich auf nährstoffreiche Lebensmittel wie Nüsse, Samen, Avocados, Vollkornprodukte und gesunde Öle. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel, zuckerhaltige Getränke und Fast Food.
Wie lange dauert es, bis ich zunehme? Das ist individuell unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren wie Ihrem Stoffwechsel, Ihrem Aktivitätslevel und Ihren Ernährungsgewohnheiten ab. Setzen Sie sich realistische Ziele und haben Sie Geduld.
Wann sollte ich bei Untergewicht einen Arzt aufsuchen? Wenn Sie plötzlich und unerwartet Gewicht verlieren, starke Müdigkeit verspüren, unter Haarausfall leiden oder Ihre Periode ausbleibt, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Ist es gefährlich, schwanger zu sein, wenn man untergewichtig ist? Untergewicht kann das Risiko für Frühgeburten, ein niedriges Geburtsgewicht und andere Komplikationen während der Schwangerschaft erhöhen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine gesunde Gewichtszunahme während der Schwangerschaft.
Kann Untergewicht vererbt werden? Die Neigung zu einem niedrigen BMI kann genetisch bedingt sein. Allerdings spielen auch Umweltfaktoren wie Essgewohnheiten und Lebensstil eine wichtige Rolle.
Wie spreche ich mit einer Person über mein Untergewicht, ohne sie zu verletzen? Wählen Sie einen ruhigen Moment und erklären Sie der Person, dass Sie sich Sorgen um ihre Gesundheit machen. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen und bieten Sie Ihre Unterstützung an.

Tipps und Tricks für ein gesundes Gewicht

Führen Sie ein Ernährungstagebuch, um Ihre Essgewohnheiten besser kennenzulernen.
Suchen Sie sich Gleichgesinnte und tauschen Sie sich mit anderen Menschen aus, die ebenfalls zunehmen möchten.
Belohnen Sie sich für Ihre Fortschritte, aber nicht mit Essen!
Seien Sie geduldig und geben Sie nicht auf, wenn es mal nicht so läuft wie geplant.

Der Weg zu einem gesunden Körpergefühl ist nicht immer einfach. Doch es lohnt sich, für sich und sein Wohlbefinden einzustehen. Ein gesunder BMI ist dabei ein wichtiger Baustein, doch er sollte nicht zum alleinigen Gradmesser für Gesundheit und Schönheit werden. Viel wichtiger ist ein achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper, der auf ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und einem positiven Selbstbild basiert. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers, gönnen Sie ihm Ruhe und Erholung und suchen Sie bei Bedarf professionelle Hilfe. Denn nur ein gesunder Körper kann ein glückliches Zuhause für die Seele sein.