"Wer nix wird, wird Wirt!" - Wahrheit oder Vorurteil?

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Wer kennt ihn nicht, den Spruch: „Wer nix wird, wird Wirt!“? Oft flapsig dahergesagt, wenn mal wieder der Berufsweg unklar ist oder jemand spontan ein Lokal eröffnen will. Aber was ist dran an diesem Sprichwort? Ist es wirklich so einfach, mal eben Wirt zu werden, wenn sonst nichts klappt? Und welche Geschichte verbirgt sich eigentlich hinter dieser Redewendung?

Tatsächlich ist der Spruch schon einige Jahrhunderte alt und zeugt von einer Zeit, in der die Berufswelt noch ganz anders aussah. Damals war der Weg in die Selbstständigkeit oft eine der wenigen Möglichkeiten, der Armut zu entkommen oder sich zu verbessern. Ein eigenes Gasthaus zu führen, versprach zwar harte Arbeit, aber auch ein gewisses Ansehen und die Chance, ein Auskommen für die Familie zu sichern.

Doch wie so oft, steckt hinter der flapsigen Fassade auch eine Portion Wahrheit. Denn tatsächlich erforderte das Wirtsleben schon immer besondere Fähigkeiten: Organisationstalent, Menschenkenntnis und natürlich jede Menge Fleiß und Ausdauer. Ein guter Wirt war nicht nur Schankkellner, sondern auch Manager, Koch, Unterhalter und manchmal sogar Seelsorger für seine Gäste.

Heute hat sich die Arbeitswelt grundlegend gewandelt. Der Spruch „Wer nix wird, wird Wirt“ wirkt daher oft wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Die Gastronomie ist ein hart umkämpfter Markt geworden, der viel Know-how und Professionalität erfordert.

Dennoch: Ganz falsch ist der Spruch auch heute nicht. Denn auch wenn der Weg zum erfolgreichen Gastronomen heute steiniger ist als früher, so bietet er doch immer noch die Chance, aus eigener Kraft etwas aufzubauen. Wer mit Leidenschaft und Herzblut dabei ist und bereit ist, hart zu arbeiten, kann auch heute noch als Wirt erfolgreich sein.

Letztendlich ist der Spruch „Wer nix wird, wird Wirt!“ also mehr als nur eine flapsige Redensart. Er spiegelt ein Stück deutscher Geschichte wider und erinnert uns daran, dass Erfolg oft mit harter Arbeit und dem Mut zur Selbstständigkeit verbunden ist.

Vor- und Nachteile einer Karriere in der Gastronomie

Wer mit dem Gedanken spielt, selbst Wirt zu werden, sollte sich der Herausforderungen bewusst sein:

VorteileNachteile
Selbstbestimmung und KreativitätHohe Arbeitsbelastung und unregelmäßige Arbeitszeiten
Kontaktfreudiger Beruf mit MenschenbezugHohes finanzielles Risiko und Unsicherheit
Abwechslungsreiche Aufgaben und ständig neue HerausforderungenHoher Konkurrenzdruck und Abhängigkeit von externen Faktoren (z.B. Wetter)

Tipps für angehende Gastronomen

Hier sind einige Tipps für alle, die mit dem Gedanken spielen, in die Gastronomie einzusteigen:

  1. Sammeln Sie praktische Erfahrungen: Bevor Sie Ihr eigenes Lokal eröffnen, sollten Sie unbedingt Erfahrung in der Gastronomie sammeln. Arbeiten Sie als Aushilfe in einem Restaurant, machen Sie ein Praktikum in einem Hotel oder absolvieren Sie eine Ausbildung in der Gastronomie.
  2. Erstellen Sie einen Businessplan: Ein gut durchdachter Businessplan ist unerlässlich für den Erfolg Ihres Unternehmens. Definieren Sie Ihre Zielgruppe, Ihr Konzept und Ihre Marketingstrategie.
  3. Suchen Sie sich einen guten Standort: Die Lage Ihres Lokals ist entscheidend für den Erfolg. Achten Sie auf eine gute Verkehrsanbindung und eine hohe Passantenfrequenz.
  4. Bieten Sie Ihren Gästen etwas Besonderes: Heben Sie sich von der Konkurrenz ab, indem Sie Ihren Gästen ein einzigartiges Erlebnis bieten. Das kann ein besonderes kulinarisches Angebot sein, ein außergewöhnliches Ambiente oder ein hervorragender Service.
  5. Seien Sie bereit, hart zu arbeiten: Die Gastronomie ist ein hartes Geschäft. Seien Sie darauf vorbereitet, lange und unregelmäßige Arbeitszeiten zu haben und auch mal an Ihre Grenzen zu gehen.

Fazit

Der Spruch „Wer nix wird, wird Wirt!" mag auf den ersten Blick belustigend klingen und ein wenig aus der Zeit gefallen wirken. Doch er enthält auch heute noch einen wahren Kern. Denn die Gastronomie ist und bleibt ein anspruchsvolles Berufsfeld, das viel Engagement, Leidenschaft und Ausdauer erfordert. Wer jedoch bereit ist, diese Herausforderungen anzunehmen und mit Herzblut bei der Sache ist, der kann auch heute noch als Wirt erfolgreich sein und seinen Traum von der Selbstständigkeit verwirklichen. Der Spruch sollte also eher als Ansporn und nicht als Abschreckung verstanden werden – denn wer mit Leidenschaft dabei ist, der kann alles erreichen!

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